Die Wasserroute ist einer von 3 neu markierten Radwegen, die das Emschertal im Essener Norden mit dem Ruhrtal im Essener Süden und Osten verbinden: Die Wasserroute im Westen (blau markiert), die Stadtroute durch die Mitte der Stadt (rot markiert) und die Naturroute im Osten der Stadt (grün markiert). Damit durchquert man auch alle Landschaftszonen des Essener Stadtgebiet: Der abgesehen von künstlichen Halden flachen Emscherniederung, der sanft nach Süden ansteigenden Hellwegbörde mit zum Teil auch schon deutlichen Taleinschnitten und dem topografisch hier schon zum Rheinischen Schiefergebirge gehörenden Ruhrtal. Jeder der drei neuen Wege ist sowohl auf Fahrradwegweisern markiert, als auch durch quadratische Farbmarkierungen bei Richtungswechseln sowie auch auf Absperrpollern.Dadurch läßt sich der Wegeverlauf gut nachvollziehen.
Vom Rhein-Herne-Kanal in Dellwig verläuft die Wasserroute am Rande der Stadtteile Gerschede, Borbeck und Bergeborbeck meist durch Grünflächen, aber siedlungsnah. Wenn der Weg hier nicht flach verläuft, so liegt das daran, das man eine künstliche Anhöhe ersteigt, aber das sind auch nur leichte Anstiege. Eine Reihe der grünen Flächen war ursprünglich Industrie- oder Zechenbrache und man darf sicher nicht nachbohren, was etwas tiefer schlummert: Altlasten. Im Bereich von Bochold müssen wir ein längeres Stück Wohngebiet durchqueren. Bald erreichen wir den Borbecker Mühlenbach, dem wir ein mehr oder weniger längeres Stück entlang laufen. Der Bach bildet hier die Grenze zwischen Bochold und Altendorf. Wer hier häufiger entlang spaziert, wird in den nächsten Jahren die Verwandlung des Borbecker Mühlenbachs von einem Abwasserkanal (im Ruhrgebiet gerne Köttelbecke genannt) zu einem naturnahen Bachlauf erleben.
Im Bereich zwischen Schönebeck, Altendorf und Frohnhausen durchqueren wir hier das Gleisdreieck zwischen mehreren Bahntrassen: die hier in einen Fahrrad- /Wanderweg umgewandelte Rheinische Bahn von Duisburg-Hochfeld über Mülheim nach Essen-Nord, die S-Bahn-Trasse von Essen-West nach Bottrop und zuletzt die Bergisch-Märkische Bahnlinie, die Hauptstrecke zwischen Essen und Mülheim. Jenseits des Gleisdreiecks liegt rechts der Schönebecker Terassenfriedhof, eine sicher nicht nur zu Grabbesuchen gern besuchte Grünanlage.
Bald gehen wir die Frohnhauser Straße nach rechts, die nach Querung des Borbecker Mühlenbach ihren Namen in Frohnhauser Weg ändert, wir sind jetzt in Mülheim-Heimaterde. Weiter geht es nach links auf die ehemalige Bahntrasse der Rheinischen Bahn von Mülheim-Heißen nach Essen-Steele-Süd.
Entlang dieser Trasse nach Süden unterqueren wir die A40. Nirgendwo kommt eine Nachbarstadt der Essener Innenstadt näher als hier, wir sind gerade mal 4,5 km vom Essener Zentrum entfernt. Es gibt hier abgesehen von dem Taleinschnitt auch kaum eine sichtbare Grenze zwischen der Bebauung.
Die Trasse verläuft jetzt in östliche Richtung und bald trennt der Borbecker Mühlenbach die Essener Stadtteile Frohnhausen und Fulerum, wobei es Fulerum auch auf Mülheimer Seite gibt, aber ein Stück weiter südlich. Nach kurzer Zeit verlassen wir den Borbecker Mühlenbach und kommen in das Kesselbachtal zwischen Fulerum und Margarethenhöhe. Das Tal hat auch den schönen Namen Nachtigallental. Ich hoffe, das die Umwandlung des Kesselbachkanal in einen natürlichen Bachlauf bald ihren Abschluss gefunden hat, denn das gern besuchte Naherholungsgebiet ist zur Zeit eine große Baustelle, aber es soll nicht mehr lange dauern. Zum Kesselbachtal gehört auch der Halbachhammer mit einem Teich. Näheres siehe den Link zu Wikipedia, denn der Hammer hat eine interessante Geschichte.
Nach einiger Zeit steigt der Weg steiler an und wir gelangen auf die Sommerburgstraße und queren die A52.
Wir kommen durch ein Gewerbegebiet mit der Karstadt Hauptverwaltung. Wir sind hier jetzt in Schuir, dem einwohnerärmsten Stadtteil Essens. Das Rinnsal, welches, wir kurze Zeit später überqueren ist uns bereits bekannt, wir sind nah an der Quelle des Borbecker Mühlenbach. Wir kommen zur Meisenburgstraße in Bredeney und haben damit die Wasserscheide zwischen Emscher und Ruhr erreicht, aber keine Sorge, die Ruhr ist jetzt viel näher als die Emscher.
Haben wir uns bisher strikt am Verlauf der Wasserroute gehalten, so empfiehlt sich jetzt der Wechsel auf zwei Varianten. Die Wasserroute verläuft jetzt nämlich über mehr als 1 km entlang der Hauptstraße nach rechts. Der Hintergrund ist, das der gerade Weg ins Ruhrtal zu steil ist, die Planer haben dabei natürlich an die Radfahrer aus der Gegenrichtung gedacht, die die steilen Anstiege nach Bredeney nicht meistern können.
Wir gehen geradeaus in die Westerwaldstraße, die vor einigen Jahrzehnten bundesweit bekannt wurde, als der hier wohnhafte Theo Albrecht entführt wurde. Bald liegt rechts der Friedhof Bredeney mit den Grabstätten etlicher bedeutender Unternehmer und dem innerhalb des Friedhofs nochmal abgegrenzten Krupp-Friedhof. Weiter durch ein Villenviertel, wobei etliche Grundstücke so groß sind, das man die Villen gar nicht von außen sehen kann. An der Gabelung Westerwaldstraße/Meckenstocker Höfe können wir uns entscheiden, halblinks geht der kürzere Weg direkt ins Wolfsbachtal, rechts geht man erst ins Tal des Aseybaches und wieder aufwärts zur Wallneyer Straße, wo auch die Wasserroute verläuft. Auf dieser Straße führt unser Weg nach links bergab, nach rechts geht der Blick auf die Gebäude und Bauwerke der Landesanstalt für Natur und Umweltschutz und des Wetteramtes Essen. Nach einiger Zeit weisen die Markierungen der Wasserroute nach links und wir kommen zur Walter-Hohmann-Sternwarte.
Von hier geht es jetzt steil bergab ins Wolfsbachtal, da werden in der umgekehrten Richtung viele Radfahrer absteigen müssen. Hier ist jetzt auch bei der kürzeren Variante der Wegeverlauf gleich, es geht weiter ziemlich steil bergab und bald in der westlichen Wohnbebauung von Werden. Am unteren Ende des Schuirwegs queren wir die Ruhrtalstraße und queren bald die S-Bahnlinie 6 (Essen-Düsseldorf-Köln).
Am Leinpfad der Ruhr endet die Wasserroute und wir gehen nach links parallel zum bekannten Ruhrtalradweg und kommen zur früheren Ruhrschleuse in der Nähe der Papiermühle. Bald taucht die Silhouette von Werden mit der Ruhrbrücke auf. Zum ältesten Stadtteil Essens - sehen wir von den prähistorischen Funden ab (eine Steinklinge aus dem Essener Stadtteil Vogelheim wird auf bis zu 200.000 Jahren alter geschätzt) - auch wieder die Linkempfehlung Werden. Hier nur der Hinweis, dass die Namensbedeutung Werden die selbe ist wie Werder, Werth oder Wörth, nämlich Insel in einem Fluß, auch wenn der Ort selbst nicht auf einer Insel liegt.